01.07.2017 | Düsseldorf
Martin beim Grand Depart in Düsseldorf Vierter - Thomas fährt ins Gelbe Trikot
"Düsseldorf im Radsportfieber“
Bereits während der gesamten letzten Woche sorgten diverse Aktionen von Lichtshows, organisierte Radtouren bis hin zur Präsentation der 22 Teams am Donnerstagabend bei den zahlreichen Fans, die aus aller Welt anreisten und bei den Fahrern für Begeisterung. Düsseldorf war bereit für ersten Grand Depart der Tour de France nach 30 Jahren in Deutschland!
Thomas gewinnt Auftaktzeitfahren
Nachdem sich am späten Mittag die Werbekarawane auf dem Weg machte, begann um 15:15 Uhr der legendäre „Kampf gegen die Uhr“. Rund 500.000 Zuschauer feierten den Tour Start in der Landesmetropole und sorgten trotz Dauerregen für eine einmalige Stimmung an der Strecke.
Das Auftaktzeitfahren der 104. Tour de France sicherte sich der Brite Gerraint Thomas, der den Schweizer Geheimfavorit Stefan Küng vom Team BMC und seinen Mannschaftskollegen Vasil Kiryienka auf die Plätze zwei und drei verweis. Zeitfahrweltmeister Tony Martin verpasste das Gelbe Trikot nur knapp und wurde mit einem Rückstand von acht Sekunden Vierter. Sprintstar Marcel Kittel wurde als Zehnter zweitbester deutscher Fahrer.
Das erste deutsche Ausrufezeichen des Tages setzte Nikias Arndt, der den tellerflachen Kurs nach 16:20 Minuten absolvierte. Seine Bestzeit wurde nach gut einer Stunde durch den Italiener Matteo Trention vom Team Quick Step geknackt.
Martin der "Sieger der Herzen"
Martins Traum vom Gelben Trikot beim Grand Depart in Düsseldorf wurde im wahrsten Sinne des Wortes „vom Regen weggespült“. Der Cottbusser, der zuletzt vor einer Woche in Chemnitz deutscher Meister im Zeitfahren wurde, bereitete sich seit mehreren Monaten intensiv auf diesen Tag vor und setzte alles auf eine Karte. Umso größer die Enttäuschung heute.
Nachdem Tony Martin die technisch anspruchsvollen Passagen sturzfrei und souverän gemeistert hatte, lag er noch knapp in Führung. Auf den letzten beiden Kilometern war nach einem durch den Regen bedingten unrhythmischen Rennen „ der Akku leer“, sodass es nicht zur neuen Bestzeit reichte.
Auch wenn Tony Martin sich nicht das Gelbe Trikot eroberte, ist er beim heutigen Publikum und der „3und1 Radsportwelt“ definitiv der „Sieger der Herzen“ geworden.
Dauerregen sorgt für Stürze - Valverde ausgeschieden
Zahlreiche Fahrer stürzten auf den rutschigen Straßen in der Düsseldorfer Innenstadt: Darunter auch der Tour- Debütant Rick Zabel, der in einer langgestreckten Linkskurve wegrutschte und sich wie zahlreiche andere Fahrer leichte Schürfwunden zuzog. Schlimmer erwischte es den Spanier Alejandro Valverdo, der mehrere Meter über den Asphalt rutschte und in ein Absperrgitter krachte. Der wichtigste Helfer von Mitfavorit Nairo Quintano musste somit nach nur wenigen Kilometern die „Große Schleife“ beenden und in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Froome baut Vorsprung auf Mitfavoriten auf
Christopher Froome rollte als letzter Fahrer von der Startrampe an der Düsseldorfer Messe. Nach einem gelungenen Auftritt passierte der große Favorit auf den Gesamtsieg nach 16:16 Minuten die Ziellinie am Rheinufer und verschaffte sich somit einen kleinen Vorsprung auf seine Rivalen, wie Richie Porte (16:51 Minuten), Alberto Contador (16:57 Minuten und Nairo Quintana (16:52 Minuten) im Kampf um den Gesamtsieg.
Morgen zweite Etappe: Düsseldorf - Lüttich
Nach dem Auftakt heute, schließt morgen die zweite Etappe den Grand Depart in Düsseldorf ab. Der Startschuss fällt um 12 Uhr am Burgplatz in Düsseldorf. Bereits nach gut sechs Kilometern ist die erste und einzige Bergwertung in Deutschland, in Grafenberg, zu absolvieren. Nach einen Abstecher nach Erkrath und Mettmann fährt das Peloton zum letzten Mal durch Düsseldorf.
Von dort geht es über Neuss und Mönchengladbach nach Aachen, bevor die Fahrer nach 144 Kilometern im Rennsattel den deutschen Boden verlassen und sich dem Zielort Lüttich nähern. Dort ist die erste Massenankunft der 104. Frankreich- Rundfahrt zu erwarten. Zu den deutschen Sprintassen zählen André Greipel, der bereits elf Toursiege einfuhr, und Marcel Kittel.
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